Stärkung der Tiergesundheit: Der moderne Leitfaden für Tierärzte zu Impfstrategien. Im Bereich der Tiergesundheit ist Prävention unbestreitbar der Schlüssel zu einem
langen und gesunden Leben unserer geliebten Begleiter. Impfungen gehören zu den wirksamsten Präventionsmaßnahmen, die seit ihrer Entwicklung die Häufigkeit lebensbedrohlicher Erkrankungen bei Hunden und Katzen drastisch reduziert haben. Dieser Artikel soll Einblicke in die aktuellen Impfstrategien moderner Tierärzte geben und Tierhaltern ermöglichen, fundierte Entscheidungen über die Gesundheitsversorgung ihrer Haustiere zu treffen.
Historische Perspektive
Im letzten Jahrhundert haben Fortschritte in der Veterinärmedizin zur Entwicklung und Verfeinerung von Impfstoffen gegen eine Vielzahl von Krankheitserregern geführt. Früher wurden Impfstoffe hauptsächlich entwickelt, um Tiere vor tödlichen Krankheiten wie Staupe, Hepatitis und Parvovirose bei Hunden sowie Katzenseuche, Herpesvirus und Calicivirus bei Katzen zu schützen. Obwohl diese Krankheiten auch heute noch eine erhebliche Bedrohung darstellen, können viele weitere Erkrankungen durch Impfungen kontrolliert oder verhindert werden.
Impfstoffarten verstehen
Um Impfstrategien besser zu verstehen, ist es wichtig, die beiden wichtigsten heute verwendeten Impfstoffarten zu kennen: abgetötete und lebende Impfstoffe mit modifiziertem Lebendvirus (MLV).
Abgetötete Impfstoffe
Wie der Name schon sagt, enthalten abgetötete Impfstoffe abgetötete virale oder bakterielle Bestandteile. Diese Impfstoffe können sich im Körper des Empfängers nicht vermehren, stimulieren aber eine Immunantwort, indem sie das Immunsystem fremden Antigenen aussetzen. Abgetötete Impfstoffe erfordern in der Regel mehrere Dosen in regelmäßigen Abständen, um eine ausreichende Immunität zu erreichen.
Lebende Impfstoffe mit modifiziertem Lebendvirus (MLV)
MLV-Impfstoffe verwenden abgeschwächte oder attenuierte Formen des Virus. Obwohl diese Viren bei gesunden Tieren keine Krankheit auslösen können, können sie sich im Körper vermehren und so eine stärkere Immunantwort auslösen. Bei MLV-Impfstoffen reicht oft eine einzige Dosis aus, um einen langfristigen Schutz zu gewährleisten.
Aktuelle Impfstrategien
In den letzten Jahren gibt es eine wachsende Bewegung hin zu individuellen Impfprotokollen, die auf die individuellen Lebensgewohnheiten, das Alter, den Gesundheitszustand und den geografischen Standort jedes Haustieres zugeschnitten sind. Dieser Ansatz zielt darauf ab, die Risiken einer Überimpfung zu minimieren und gleichzeitig einen wirksamen Schutz vor häufigen Krankheiten aufrechtzuerhalten.
Grundimpfungen
Grundimpfungen sind die Impfungen, die für jedes Haustier als unerlässlich gelten. Dazu gehören typischerweise:
Staupe, Parvovirus, Adenovirus-2 (Hepatitis), Parainfluenza und Tollwut (DAPPv / DA2PP): Diese Impfstoffe schützen Hunde vor einer Vielzahl häufiger und oft tödlicher Viruserkrankungen. Die Tollwutimpfung ist in vielen Regionen vorgeschrieben und entscheidend, um die Ausbreitung dieser verheerenden und ansteckenden Viruserkrankung zu verhindern.
Feline Panleukopenie, Herpesvirus, Calicivirus (FVRCP): Dieser Kombinationsimpfstoff schützt Katzen vor drei wichtigen Katzenviren, die schwere und manchmal tödliche Erkrankungen verursachen können.
Nicht-Standardimpfungen
Nicht-Standardimpfungen sind solche, die je nach Lebensstil, Alter, Wohnort oder anderen Faktoren des Tieres empfohlen werden können. Beispiele hierfür sind:
Canine Bordetella (Zwingerhusten): Empfohlen für Hunde, die sich häufig an Orten mit hohem Hundeaufkommen aufhalten, wie z. B. in Hundeparks, Zwingern und Hundesalons. Die Bordetella-Impfung schützt vor Zwingerhusten, einer hochansteckenden Infektion der oberen Atemwege.
Feline Leukämie (FeLV): Diese Impfung wird vor allem für Katzen empfohlen, die sich im Freien aufhalten oder in Mehrkatzenhaushalten leben, in denen die Krankheit häufig vorkommt.
Hundeinfluenza: Empfohlen für Hunde, die an Aktivitäten teilnehmen, bei denen sie Kontakt mit anderen Hunden haben können, wie z. B. auf Ausstellungen, in Tagesstätten und in Tierpensionen. Diese Impfung schützt vor Hundeinfluenza.
Beratung durch Ihren Tierarzt
Als Tierhalter ist es daher wichtig, den Lebensstil Ihres Tieres, mögliche Risikofaktoren, den Impfverlauf und alle Bedenken, die Sie haben, mit Ihrem Tierarzt zu besprechen. Auf Grundlage dieser Informationen kann Ihr Tierarzt Sie zu einem geeigneten Impfplan beraten und dazu beitragen, dass Ihr Haustier vor vermeidbaren Krankheiten geschützt bleibt und gleichzeitig potenzielle Risiken minimiert werden.
Proaktive Tierpflege ist eine wertvolle Investition in die Gesundheit Ihres Haustieres, und Impfungen sind ein wichtiger Bestandteil dieser Pflege. Wenn Sie sich über den aktuellen Stand der Impfstrategien informieren und aktiv mit Ihrem Tierarzt sprechen, können Sie fundierte Entscheidungen treffen, die zur allgemeinen Gesundheit und zum Wohlbefinden Ihres Haustieres beitragen.